New White House Academy

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Education is the way to achieve self-determind paths

Sonntag, 20. Mai 2018

Ein weiterer kreativer Sonntag

Sonntags ist immer viel los bei uns. Manche Kinder sitzen zwar die meiste Zeit über
ihren Büchern, wir achten aber darauf, dass sie auch kreativ sind und viel Bewegung haben.
Das erste Mal war auch unser Fussballteam erfolgreich. Sie spielten gegen
verschiedene andere Clubs, erhielten dann aber den Pokal und die weissen Trikots.
Der captain des teams führt vor, wie er mit dem Fussball jongliert, den 
Mama Mercy uns geschenkt hat.
Mama Mercy schenkte uns auch einen Korbball, die Freude darüber 
ist kaum zu übersehen
Die stürmischen Herbstwinde haben zwar schon eingesetzt, es ist aber immer noch 
schön warm. Ein Pfadfinderklub wurde gegründet. Mit Feuereifer sind alle dabei
ihr Lager zu errichten. Bis jetzt suchten sie zusammen, was sie auf dem Areal gefunden haben,
ein paar Sachen sollten wir ihnen wohl noch dazukaufen, wie zum Beispiel ein richtiges Zelt.


Begeistert zeigen sie mir ihr Kochzelt und die Feuerstelle. Feuer wird mit 2 Stäben gemacht,
erzähle ich ihnen, dass in Europa das kaum noch jemand kann, ernte ich viel Gelächter.


Auch an Latrine und Dusche wurde gedacht, mit etwas Fantasie erkennt man es doch
Wenn sich dieses Wasser vor der Dusche gesetzt hat und der Wind nicht zu stark bläst,
ist es doch ein toller Spiegel - was braucht man mehr
Ich freue mich natürlich über den wachen Geist der Kinder, sie dürften es fertig bringen
in der Wildnis zu überleben. Der schwarze Polyethlen wird nicht lange halten bei dem Wind,
so schauen wir, wo wir günstig Zeltstoff kaufen können.
Pfingsten und Feiertage kennt man hier nicht. Ebensowenig wie Spielzeug. Ich erzähle
ihnen solche Dinge zwar, aber auch das dient wieder eher zur Erheiterung.
Langeweile kennt kein Kind hier. Sie basteln sich ihre Spielsachen selber und beschäftigen
sich wunderbar, ohne dass man ihnen eine Idee gibt.
Wie fürsorglich sich die älteren Kinder um die Kleinen kümmern, ist herzerwärmend.
Kürzlich fragte ich einige der Grösseren, ob sie später einmal auswandern möchten,
aber das möchte kein einziger. Sie sind zufrieden mit dem was sie haben.
Ausserdem findet man überall kleinere Kinder. Diese haben einfach ein Brett über einen Stein gelegt
und fertig ist die Wippe. Sobald sie merken, das Brett rutscht zu sehr auf eine Seite,
wird es korrrigiert
Moses und Raffael sitzen zusammen und beobachten von dieser Seite was vor sich
geht, auf anderen Posten sind andere Lehrer. Der Unterschied zu den Wochentagen besteht
lediglich darin, dass sich mehr im Freien ereignet. Bis nach dem Nachtessen jedenfalls.
Anschliessend geht es wieder zurück in das Klassenzimmer, da wird noch für 2 Stunden gelernt.
Um 22 Uhr ist allgemeines Lichterlöschen. Und es herrscht Ruhe auf dem Gelände.

Ich wünsche allen ein schönes Pfingswochenende und viel Freude



Dienstag, 8. Mai 2018

Regen in Kenia und Überschwemmungen

Ich bedanke mich bei allen herzlich, die sich bei mir erkundigt haben, ob wir in Sicherheit sind.
Bei uns besteht und bestand keine Gefahr, wir hatten Regen und sogar mehr als sonst,
aber er war moderat und bewirkte lediglich, dass für einmal alles grün ist.
Immer noch ist es meist bewölkt, aber Regen fällt kaum noch. Und es hat nur 25 Grad,
das fühlt sich bereits kalt an für uns
So konnte der Wald, den wir anstatt eines Zauns zwischen Primar-und Sekundarschule
gepflanzt hatten, wachsen. Mit einem Zaun konnte ich mich nicht anfreunden.
Schön, dass inzwischen alle Kinder wieder zurück sind, die Schulferien sind zu Ende,
nun hört man wieder Kinderlachen, was uns alle fröhlich stimmt.
Wieder einmal hatten wir viele Besucher, einer davon war "King George", wie
unser lieber Freund Jürg Flükiger, von den Angestellten getauft wurde. Hier erhält jeder
einen Übernamen, wenn er beliebt ist bei den Leuten
Er nahm den Zug von Mombasa nach Voi, dieser fährt leider nur einmal am Tag und zwar
am Morgen früh. Und man entgeht damit dem Stau auf den Strassen, und somit auch dem Geholper 
auf dem sogenannten "Highway" nach Nairobi. Diese ist die Hauptverbindung vom Hafen in
Mombasa nach Nairobi und in die anliegenden nördlichen Länder, die keinen Hafen haben 
Er ist bequem, sauber, aber nicht sehr schnell. Vorläufig gehört er China, das wird wohl
so bleiben, Kenia wird kaum in der Lage sein, die Schulden je zurückzuzahlen. 
Die Sicherheitsmassnahmen sind dementsprechend streng, geben einem aber auch das
Gefühl absolut in Sicherheit zu sein.

Begleitet wurde er von Carmen, die Tiere über alles liebt, diese gerne trainiert und
sogar jeden Grashüpfer rettet

immer wieder werden uns Waisenkinder gebracht, die öffentlichen Tagesschulen sind zwar
günstiger, kosten aber doch relativ viel, bedenkt man, dass so viele Leute kein Einkommen haben.
Für Privatschulen wird es langsam schwierig zu überleben, da die Regierung nun ein wenig mehr
an die öffentlichen Tages Sekundarschulen zahlen, so mussten einige bereits schliessen, weil
Eltern es vorzogen ihre Kinder dahin zu schicken, wo sie weniger bezahlen müssen.
Für uns eher ein Vorteil, da andere wiederum finden, Qualität sei wichtig, so bekommen wir
inzwischen sogar Schüler für die bezahlt wird.
Dieser Arzt, den ich einmal im Zug kennenlernte, hilft unseren Studenten zu verstehen, wie sie
am effezientesten lernen können. Hier erzählt er, von welchem Stamm er kommt. In Kenia haben wir
40 bis 70 tribes, je nachdem, wie man sie zählt, alle haben ihre eigene Sprache.
Obwohl wir einiges tun um die Studenten gut zu unterrichten,  müssen wir 2 zusätzliche qualifizierte Lehrkräfte in der Secondary einstellen. Dort werden die gleichen Fächer unterrichtet, wie in
einem Gymnasium. Die Lehrkräfte müssen einen Universitätsabschluss haben, der beweist, auf
welche 2 Fächer sie sich spezialisiert haben. Und eine TSC Nummer
Religion ist ein Hauptfach, sonntags hielten wir jeweils einen Gottesdienst ab im Speisesaal.
Die Kinder sangen und trommelten und eine Lehrerin trug etwas aus der Bibel vor.
In Zukunft muss freitags ein Iman kommen für die Moslems und ein Priester am Sonntag
für die Christen. Vorschriften sind Vorschriften und müssen eingehalten werden.
Wie schwierig diese jeweils einzuhalten sind, stellte sich gestern wieder heraus.
Unser Mr. Dickson musste um 8 Uhr abends noch einen Inspektor nach Hause fahren. Auf der
Fahrt trafen sie auf Roselyn, die bei uns die "eiserne lady" genannt wird, nach Margaret Thatcher.
Der neue Lehrplan muss ab der 3. Klasse eingeführt werden, bis jetzt fehlten uns die Richtlinien dafür. So machte sich Roselyn auf den Weg nach Voi, ging in die verschiedenen Primarschulen und kopierte, was immer erhältlich war. Eine gute Fügung, dass der Inspektor, der für Qualität zuständig ist, mitbekam mit welchen Schwierigkeiten wir kämpfen müssen.
Obwohl unsere Schule ein Hilfswerk ist, wurden wir als Privatschule registriert. Eine Kategorie
für unseren Fall, gibt es nicht.
Heute lacht sogar die Sonne wieder, wie schön. Eine weitere wunderbare Nachricht erreichte mich,
dieser kleine Kater, der uns zugelaufen war und eine grosse Wunde hatte die genäht werden musste, bekam einen Patenonkel.
Der Sohn einer Freundin aus Deutschland, erbarmte sich seiner und will nun einen Teil
seines Taschengeldes für den tapferen Kleinen spenden. 
So erfreuen wir uns an den schönen Dingen und nehmen alles wie es kommt.
Den Kindern wünschen wir gute Gesundheit, sie lieben frühmorgens ihr Porridge mit Moringa Pulver, das bekanntlich alle Vitamine und Mineralien enthält.